Ernährung

Eine Menge Katzenbesitzer machen sich Gedanken über die Wahl des richtigen Katzenfutters- und denken Teuer ist immer Besser. Doch grade in Whiskers, Felix und Co sind viele Farbstoffe, Zucker und Getreide enthalten, worauf viele Katzenbesitzer gerne Verzichten möchten.
Im folgenden wird es um die Wahl des „richtigen“ Katzenfutters und der Futtermenge, sowie dem aufräumen mit Irrtümern gehen.

Trocken-oder Nass?

Vorteile von Trockenfutter:
-weniger Gewicht schleppen
-einfache Lagerung (kühl, trocken, dunkel)
– lange Haltbarkeit ( geöffnet problemlos 1 Monat, ungeöffnet 12 bis 18 Monate)
-keine Restmengen im Kühlschrank
– weniger Verpackungsmüll (Umweltbelastung),
-oft Preis-günstiger
– Zahnreinigung (mechanisch: weniger Futterreste in Zahnzwischenräumen, Speichelbildung wird angerecht, weniger Zahnbelag ABER nur wenn es zum Gebiss der Katze passt)

Nachteile von Trockenfutter
– bei längerer Lagerung des geöffneten Sacks ist eine Kontamination mit Futtermilben möglich, welche Nährstoffe wie Vitamine und Fette
– Trockenfutter ist deutlich kalorischer als Nassfutter, weshalb es bei Umstellung oft zu Fehleinschätzungen der Futtermenge und damit zu Übergewicht kommt
– Katzen trinken ev. zu wenig wenn sie Trockenfutter bekommen ( Katzen nehmen in der Natur den Großteil ihres Flüssigkeitsbedarfs über ihre Nahrung auf und trinken eher wenig; dies funktioniert aber mit Trockenfutter nicht, da es nur ca 7-10% Wasser enthält, Nassfutter dagegen bis zu 80%)

! Tipp:
Sie können Ihre Katze jedoch auch zum Trinken animieren, indem Sie ihr z.B. mehrere Wassernäpfe im Haus verteilt anbieten (nicht direkt neben dem Futternapf!) oder einen Katzenbrunnen anschaffen.

Ernährungsmythen
Die häufigsten Irrtümer bei der Katzenfütterung


Irrtum Nr. 1: Meine Katze frisst nur so viel wie sie braucht.
Immer wieder heißt es, dass Katzen selbst am besten wissen, wann sie satt sind und nur so viel fressen, wie sie wirklich brauchen. Beobachtet man eine Katze beim Fressen, scheint sich diese Meinung zu bewahrheiten: Die Katze knabbert in Ruhe ein paar Bröckchen Trockenfutter oder ein wenig Feuchtfutter und geht wieder. Das Ganze wiederholt sich ein paar Mal am Tag.
Trotzdem ist es leider so, dass die meisten Katzen täglich mehr Kalorien zu sich nehmen als gut für sie sind. Man schätzt, dass inzwischen etwa jede zweite Katze in Deutschland übergewichtig ist. Woran das liegt?

  • Das Sättigungsgefühl unserer Hauskatzen ist leider doch nicht unfehlbar. Dazu könnte unter anderem die Zucht beigetragen haben, denn für die Zuchtauswahl spielen ganz andere Kriterien eine Rolle
  • Die meisten Hauskatzen sind kastriert und die Kastration führt zu mehr Appetit, gleichzeitig aber auch zu einem geringeren Energiebedarf.
  • Die deutsche Durchschnittskatze ist viel im Haus und bewegt sich deutlich weniger als ihre wilden Verwandten.
  • Viele Katzen werden mit Trockenfutter ernährt, das im Vergleich mit Feuchtfutter ein „Energiekonzentrat“ ist.
    Dies sind keine Argumente gegen eine Kastration oder gegen Trockenfutter, sondern lediglich Gründe, weswegen wir den Napf unserer Katzen nicht unbegrenzt nachfüllen sollten.

Irrtum Nr. 2: Meine Katze wird vom Katzenfutter nicht satt.
Was denken Sie, wenn Ihre Katze zu Ihnen kommt, um Ihre Beine streicht und dabei maunzt? „Aha, sie will was zu fressen.“ antworten die meisten Menschen. Sehr oft besteht da jedoch ein Missverständnis zwischen Katze und Katzenbesitzer: Die Katze möchte Kontakt, Herrchen und Frauchen spenden Futter. Sehr schnell lernt die Samtpfote, wie sie an Futter kommt und zeigt das „Bettelverhalten“ immer öfter. Das Ganze ist also häufig mehr eine Angewohnheit oder eben ein Missverständnis als echter Hunger.
Und: Auch eine satte Katze jagt noch Beutetiere, da der Jagdinstinkt bei Katzen sehr stark ist. Wenn Ihre Katze Mäuse nach Hause bringt heißt das also keineswegs, dass sie vom Katzenfutter nicht satt wird.
Wenn Ihre Katze zu Ihnen kommt, bieten Sie ihr eine Spiel- oder Schmuseeinheit an, wenn Sie dazu aufgelegt sind und Zeit haben. Ansonsten ignorieren Sie die Avancen. Anfangs wird Ihre Samtpfote mit Sicherheit ihre gewohnte Futterbelohnung einfordern, doch keine Sorge: Hat Ihre Katze mit dem Betteln ab sofort keinen Erfolg mehr, wird sie es einstellen. Sie dürfen nur nicht ab und zu schwach werden, denn dadurch verstärken Sie das Bettelverhalten. Wie ein Glücksspieler wird Ihre Katze immer hoffen, endlich wieder den Futterjoker zu bekommen. Denken Sie daran: Ihre Aufmerksamkeit ist für Ihre Katze auch eine Belohnung. Das Betteln ist nur eine Angewohnheit.

Irrtum Nr. 3: Liebe geht durch den Magen.
Die ungeschminkte und für uns Katzenliebhaber unbequeme Wahrheit ist:
Futter hat für Katzen keinerlei soziale Bedeutung!
Für Menschen (und Hunde) allerdings schon. Folglich versuchen wir unsere Zuneigung auszudrücken und unsere Haustiere an uns zu binden, indem wir ihnen Leckereien zukommen lassen. Leider wird Ihre Katze nicht verstehen, was Sie ihr damit sagen wollen. Sie wird lernen, dass Sie eine vorzügliche Futterquelle sind, aber mehr auch nicht.
Das ist an sich vielleicht noch kein Problem, doch wird es eines, wenn die Leckereien sehr häufig oder zusätzlich zur normalen Futterration gegeben werden. Denn dann bekommt die Katze aller Wahrscheinlichkeit nach zu viele Kalorien und wird nicht ausgewogen ernährt.

Irrtum Nr. 4: Meine Katze braucht Abwechslung im Futternapf.
Nur eine abwechslungsreiche Ernährung ist auch eine gesunde Ernährung, meinen Sie? Das stimmt für uns Menschen, nicht jedoch für Katzen, denn:
1. Ein hochwertiges Alleinfutter enthält alles, wirklich alles, was Ihre Katze braucht.
2. Katzen sind Nahrungsspezialisten und beschweren sich keineswegs über eine eintönige Speisekarte (z.B. Maus, Maus, Maus, …), so lange sie damit alle ihre Ernährungsbedürfnisse decken können.
Es stimmt, dass Katzen gerne mal etwas Neues ausprobieren und sich entsprechend enthusiastisch auf eine neue Futtersorte stürzen. Wenn Sie Ihre Katze daran gewöhnen, dass immer wieder ein tolles neues Geschmackserlebnis im Napf wartet, laufen Sie allerdings Gefahr, sich einen mäkeligen Esser heranzuziehen, der Sie alle paar Tage zwingt, die neuesten Katzenfutterkreationen zu kaufen.
Solche Futterangewohnheiten sind der Katze nur schwer wieder abzugewöhnen und werden spätestens dann zum Problem, wenn Ihre Katze aus medizinischen Gründen eine spezielle Ernährung braucht. Da ständig neue Geschmackserlebnisse aber auch dazu führen, dass die Katze mehr isst als sie sollte — jeder Mensch, der schon einmal ein richtig leckeres Buffet stürmen durfte, kennt diesen Effekt — ist abwechslungsreiche Fütterung zudem häufig eine Ursache für Übergewicht.
Abwechslung ist also bei erwachsenen Katzen aus Ernährungssicht nicht nötig und zuviel Abwechslung kann zum Problem werden. Übrigens auch, weil der Magen-Darm-Trakt keine Zeit hat, sich an das neue Futter anzupassen und evtl. ein paar Tage lang mit Durchfall reagiert — was häufig irrtümlich als Futterunverträglichkeit gedeutet wird.

Irrtum Nr. 5: Meine Katze mag bzw. verträgt nur ein bestimmtes Futter. Ich kann ihr kein anderes Futter geben.
Viele Katzenhalter kennen folgende Situation: Sie geben ihrer Samtpfote ein anderes Katzenfutter, das zwar gefressen aber auch sofort wieder erbrochen wird. Ergo denken wir: „Das mag sie also, verträgt sie aber nicht.“
Irrtum: Das Ganze ist ein völlig normaler, wenn auch für uns unappetitlicher Vorgang. Die Katze schlingt die Leckerei erst hastig hinunter, um sie dann in aller Ruhe noch einmal zu genießen.
Wechseln wir von einem Tag auf den anderen die Futtersorte, kommt es wie schon erwähnt manchmal auch zu Durchfall, bis sich der Magen-Darm-Trakt an das neue Futter gewöhnt hat. Das gibt sich von allein wieder, sobald sich die Darmflora ein wenig angepasst hat und ist kein Zeichen einer Unverträglichkeit. Vermeiden lässt sich der Durchfall ganz einfach, indem Sie das neue ein paar Tage lang mit dem gewohnten Futter verschneiden, also jeden Tag ein wenig mehr untermischen.
Nicht wenige Katzenhalter klagen hingegen darüber, dass ihre Katze neues Futter erst gar nicht anrührt und auch das hat im Fressverhalten der wilden Katzenvorfahren seinen Ursprung. Verantwortlich für die Futterverweigerung sind vor allem zwei katzenspezifische Verhaltensweisen:
1. die Futterprägung
Junge Kätzchen lernen von ihrer Mutter, was fressbar ist und was nicht. Werden sie in ihrem ersten Lebenshalbjahr ausschließlich mit Feuchtfutter ernährt, werden Sie mit Trockenfutter wahrscheinlich wenig Beifall ernten und umgekehrt. Um das zu vermeiden, sollten frisch gebackene Katzenbesitzer ihre Zöglinge in der ersten Zeit vorsichtig mit verschiedenen Futterarten vertraut machen. Wichtig dabei ist, den noch unreifen Verdauungstrakt des Kätzchens nicht zu überfordern und das Ganze möglichst stressfrei zu gestalten, denn sonst tritt Mechanismus Nummer zwei in Kraft:
2. die erlernte Aversion
So aufgeschlossen Katzen neuem Futter gegenüber auch sein können, so schnell ist es damit vorbei, sobald die Katze die Nahrung in irgendeiner Form mit Unbehagen verknüpft. Vielleicht kennen Sie das auch? Wenn wir uns einmal so richtig den Magen an einem Fischbrötchen verdorben haben, reicht später unter Umständen schon der Fischbrötchengeruch, damit uns übel wird. Und den Spinat, den wir als Kinder essen mussten, obwohl wird nicht wollten, werden wir wohl Zeit unseres Lebens nicht lieben.
Bei Katzen reicht es schon, wenn sie ein bestimmtes Futter einmal essen mussten, als sie in der Katzenpension oder beim Tierarzt waren, um ihnen dieses Futter zu verleiden. Allerdings hält diese Aversion nicht ewig. Bereits nach etwa 40 Tagen können Sie (wenn das Erlebnis nicht zu einschneidend war) Glück haben und Ihre Katze frisst das Futter wieder.
Auch die Futterprägung und die erlernte Aversion lassen sich mit viel Geduld und ein paar Tricks eventuell überwinden oder zumindest abmildern, wenn es unbedingt sein muss (zum Beispiel im Krankheitsfall).

Das richtige Gewicht
Wie kann ich feststellen, ob meine Katze zu dick ist?
Das wiegen der Katze allein reicht nicht aus, denn je nach Größe und rasse sowie Geschlecht und weiteren Faktoren variiert das “ richtige “ Gewicht sehr. daher empfielt es sich, die Katze einfach selber abzutasten um ihren Ernährungszusatnd zu bewerten. Dies wird wie folgt durchgeführt:

  1. Hat ihre Katze eine Taille?
    Wenn Sie Ihre Katze von oben oder von der Seite betrachten, sollte ihre Taille gut zu sehen sein. Wenn Sie eine Langhaarkatze haben, streichen Sie ihr am besten mit beiden Händen über die Flanken. Hinter dem Brustkorb sollten Ihre Hände eine deutliche Kurve nach innen beschreiben.
    Viele Katzenbesitzer sagen, dass ihre Katze nach der Kastration einen „Hängebauch“ bekommen hat. Oft verbergen sich aber auch dahinter überflüssige Speckpolster.
  2. Sind ihre Rippen tastbar?
    Streichen Sie mit der Hand sanft über den Brustkorb Ihrer Katze. Ihre Rippen sollten auch durch dichtes Fell hindurch zu fühlen sein, ohne dass Sie sich anstrengen müssen. Eine kleine Fettschicht über den Rippen ist normal.
    Wenn Sie die Rippen und die Rückenwirbel schon von weitem sehen können, ist die Katze in der Regel zu dünn. Auch wenn manche Orientalen natürlich eher Rippen zeigen als andere Katzenrassen.
  3. Können Sie ihre Rippen zählen?
    Wenn Ihre Katze Idealgewicht hat, können Sie ihre Rippen mühelos zählen, indem Sie einfach mit Ihrer Hand darüber streichen.
    Müssen Sie sich anstrengen und fester drücken, um die Rippen zu zählen, spricht das für ca. 15% Übergewicht.
    Können Sie gar nicht ertasten, wo eine Rippe aufhört und die nächste anfängt, trägt Ihre Katze schon ca. 30 % zu viel Gewicht mit sich herum. Nach medizinischer Definition ist sie damit fettleibig und ernsthaft krank.
  4. Hat Ihre Katze Fettpolster an Rücken und Schwanzansatz?
    Wenn Sie mit der Hand leicht über ihr Rückgrat fahren, sollten Sie die einzelnen Rückenwirbel bzw. deren Dornfortsätze deutlich spüren können. Fällt Ihnen das schwer, besitzt Ihre Katze vermutlich Fettpolster am Rücken, die dort nicht hingehören.
  5. Hat ihre Bewegungsfreude nachgelassen?
    Für viele Katzenbesitzer ist es ein Zeichen von Zufriedenheit, wenn ihre Katze einen Großteil des Tages zusammengerollt vor sich hin döst. Doch dieser friedliche Schein kann trügerisch sein.
    Natürlich wird jede Katze mit der Zeit ein bisschen ruhiger. Wenn Ihr Liebling sich jedoch gar nicht mehr zum Spielen motivieren lässt oder schon nach kurzer Zeit aus der Puste kommt, stimmt etwas nicht und Sie sollten zum Tierarzt gehen.

Ab wann gilt eine Katze als übergewichtig?
Die Waage allein kann uns nicht sagen, ob unsere Katze übergewichtig ist und eine zuverlässige Formel für den Body Mass Index (wie bei uns Menschen) gibt es nicht. Dafür gibt es einfach zu viele verschiedene Katzenrassen, deren rassetypischer Körperbau von grazil bis imposant reicht. Kater sind meist schwerer als Kätzinnen und individuelle Unterschiede kommen auch noch hinzu.
Behelfen können wir uns mit dem sogenannten Body Condition Score (BCS), der fünf Kategorien festlegt. Der Sprung von einer Kategorie zur nächsten bedeutet dabei ca. 15% mehr Körpergewicht:

  • BCS 1/5: Die Katze ist sehr mager. Über den Rippen ist kein Fett mehr zu fühlen. Rippen, Rückenwirbel und Beckenknochen sind bei kurzem Fell auffällig deutlich zu sehen und sie hat kaum noch Muskeln.
  • BCS 2/5: Die Katze ist dünn. Über den Rippen liegt nur eine sehr dünne Fettschicht. Rippen und Rückenwirbel sind bei kurzem Fell zu sehen.
  • BCS 3/5: Die Katze hat Idealgewicht. Über den Rippen liegt eine kleine Fettschicht, aber sie sind mühelos zählbar. Sie hat eine deutliche Taille.
  • BCS 4/5: Die Katze hat ca. 15% Übergewicht. Ihre Rippen und Rückenwirbel sind gerade noch mit Mühe zu ertasten, aber nicht mehr gut zu zählen. Es ist kaum noch eine Taille auszumachen. Ihr Risiko für Krankheiten wie Diabetes, Fettleber-Syndrom oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist erhöht und ihre Lebenserwartung verringert.
  • BCS 5/5: Die Katze hat ca. 30% Übergewicht und ist per Definition fettleibig (adipös). Rippen und Rückgrat sind nur mit großer Mühe oder gar nicht mehr zu ertasten. Eine Taille ist nicht mehr zu erkennen, stattdessen aber ein dicker Bauch und deutliche Fettpolster an Rücken und Schwanzansatz. Übergewicht in diesem Ausmaß ist auch ohne Komplikationen wie Diabetes, Herz- oder Gelenkserkrankungen bereits eine eigenständige Krankheit.

Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Übergewicht
–> die Lebensfreude Ihrer Katze nachweislich verringert. Und zwar heute, nicht erst irgendwann in der Zukunft.
–>die Lebenserwartung Ihrer Katze verkürzt, auch wenn sie heute noch nicht unter Komplikationen leidet.

Bei Fragen und Anmerkungen, kontaktieren Sie uns gerne über unser Kontaktformular, oder unter den angegebenen Telefonnummern.

Haupt-Quelle © https://www.drhoelter.de/tierarzt/ernaehrungsinfos